Gedeckter Apfelkuchen mit Grafensteiner Äpfel

Es ist wieder soweit, ich habe die ersten Grafensteiner gekauft. Unser Nachbarsjunge baut in den Sommermonaten einen kleinen Verkaufsstand auf, an dem ich meine Lieblingsäpfel kaufen kann. Für mich ist diese Apfelsorte eine der Besten, leider gibt es nicht mehr so viele Bauern, die diese Bäume besitzen, da man diese Sorte von Äpfeln nicht lange lagern kann.


Hier ein netter Auszug aus einem Beitrag, den ich im Netz gefunden habe.
Gravensteiner. Eine alte Sorte. Lieblich im Duft, süß und saftig im Geschmack. Schiller war es, der immer einige dieser Äpfel im Schubfach seines Schreibtisches dem Verfall überließ, weil der Geruch seine Sinne beflügelte.
Gravensteiner sind selten geworden. Beim Händler findet man sie nicht. Sie lassen sich nicht lagern und verderben schnell. Sie sind wie der Sommer: Sie haben ihre Zeit, dann verschwinden sie, und wir müssen warten, bis der Kreislauf des Jahres sie zu uns zurückbringt.
Ein Gravensteiner Apfel ist ein Augenblick der Hingabe; es ist der vergängliche, flüchtige Genuß der Zeit, der nur als verbleichende Erinnerung bei uns bleiben kann.
Ich hebe einen der roten Äpfel, der im Grase liegt, auf. Ich rieche ihn. Dieser liebliche Duft, den er verströmt, für den jedes Wort zu klein ist. Dann beiße ich hinein.

Ich koste ihn – diesen Augenblick, diesen Apfel.
Diese Zeilen finde ich sehr treffend und ich weiß ja nicht, wie es Euch so geht, aber schon der Gedanke, daß so ein Apfel, den man jetzt im Handel kauft, schon fast ein Jahr alt ist, hinterlässt bei mir ein "ichmagdichnichtsogern" Gefühl. Deshalb freue ich mich schon immer auf die Neuen, besonders aber auf den Grafensteiner Apfel. Er ist der APFEL zum Reinbeissen, aber auch für einen saftigen Apfelstrudel oder einen gedeckten Apfelkuchen geeignet.
Ich habe jetzt das erste Mal einen gedeckten Apfelkuchen gebacken, und da ich nicht so gerne Mürbteig mache, habe ich das Rezept für den Teig von meinem Käsekuchen verwendet.
Da ich aber Boden und Deckel benötige, habe ich die Zutaten verdoppelt.


Zutaten für den Teig:

•300 g Mehl
•130 g Margarine
•130 g Zucker
•2 Eier
•1 Pck. Backpulver
•1 Pck Vanillezucker
•eine Prise Salz

Die Eier mit der weichen Margarine, Zucker und Vanillezucker schaumig rühren. Salzen und das Mehl mit dem Backpulver unterrühren, bzw. kneten. Die Hälfte des Teiges in eine Springform drücken, seitlich einen Teigrand hochziehen, mit einer gabel den Boden mehrmals einstechen und anschliessend die Fülle
hineingeben.


Für die Fülle:

6 Gravensteiner
eine Handvoll Sultaninen und Mandelstifte oder andere Nüsse
3 Esslöffel Brotbrösel
25 g zerlassene Butter
1 TL Zimt
Safte einer Zitrone
70 gr Zucker


Die Äpfel schälen, das Gehäuse entfernen und den Apfel in kleine Stücke schneiden.
Alle Zutaten in einer Schüssel gut vermischen und durchziehen lassen. Die Fülle in die Springform geben und mit dem restlichen Teig, aus dem man eine Teigplatte herstellt, bedecken.
Auf der mittleren Schiene bei ca 175° 1 Stunde backen.
Den noch heißen Kuchen bepinsle ich mit einer Zitronenglasur, welche ich aus Staubzucker und Zitronensaft herstelle. Am besten schmeckt er noch lauwarm mit einem Klecks Sahne

Kommentare

  1. Das ist der Lieblingskuchen meiner Kinder, ohne Weimerlen, weiß auch nicht warum. Schöne Fotos und ein immer wieder lohnendes Rezept, besonders mit Gravensteiner.

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  2. Genau daran erkennt man, dass wir schon Spätsommer haben. Aromatische Äpfel für saftigen Kuchen.
    Ein Hochgenuss!

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  3. @ Magdi
    das mit den Weimerlen ist so ein Phänomen, ich kenne sehr viele, welche sie nicht mögen und verstehe es auch nicht. Für mich gehören sie dazu. LG Siglinde

    @ Suse
    Spätsommer??, wo?? ich friere, es ist wie Herbst; aber ich hoffe sehr, daß der Spätsommer sich noch blicken lässt. Lg Siglinde

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  4. Ich glaube, das ist so einer der Klassiker, die ich noch nie gebacken habe. Mit Grafensteinern besonders gut. Danke fürs Rezept!

    Es ist echt schade, dass so viele Obstsorten aussterben, dabei gibt es auch die Tendenz zu alten Sorten und Baumschulen, die sich darauf spezialisieren.

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  5. @ Barbara
    Solltest du ihn wirklich noch nie gebacken haben dann wird es jetzt Zeit. Das mit den alten Obstsorten ist wirklich schade, aber es steckt eben immer nur der Gedanke ans Geld dahinter, und mit Äpfeln, die man nicht lagern kann, ist nicht viel Profit dahinter - leider. Gotto sei dank gibt es immer noch einige Bauern die die alten Sorten schätzen und auch wieder vermehrt anbauen.

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